Zur Verbesserung der Genauigkeit der Nachführung kann ein Alignment erstellt werden. Damit können dann Informationen über evtl. Fehler der Azimut- und Polhöheneinstellung gewonnen werden (Korrekturvorschläge an der Hardware), um den Fehler der Ausrichtung der Polachse zu verringern. Alignment mit 2 Sternen
MENU - Alignment - 2-Stars - ENTER
War das Alignment erfolgreich, heißt es auf dem Handterminal dann
Alignment complete
Es ist anzuraten, das Alignment mit weiteren Sternen zu verbessern. Dazu sucht man im Hand Terminal
MENU - Alignment - Refine 2-Stars - ENTER
Alignment refined
Es gibt noch weitere Methoden das Alignment durchzuführen, die in der deutschen Anleitung zur GM4000-HPS-II zu finden sind (diese Anleitung liegt uns zur Zeit nur in analoger Form in Raum 2.009 vor).
Wenn ein gutes Alignment erreicht worden ist, so empfiehlt es sich, dieses zu speichern. Dies erreicht man mit:
MENU - Alignment - Align Database - Save Model
Das Teleskop schwenkt darauf in die sogenannte “Home-Search”-Position und sichert das Alignment. Dieses kann man zum Beispiel nach Verlust wiederherstellen. Der Befehl hierzu lautet:
MENU - Alignment - Align Database - Load Model
Auch hier schwenkt das Teleskop in die “Home-Search”-Position. Danach sollte das in der Steuereinheit gespeicherte Alignment wiederhergestellt sein.
Es kann durchaus auch einmal vorkommen, dass man das gespeicherte Alignment löschen möchte. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn man nach dem Speichern merkt, dass das Alignment völlig unbrauchbar ist. Diese Option erreicht man folgendermaßen:
MENU - Alignment - Align Database - Delete Model
Alternativ kann ein Reset der Montierung durchgeführt werden:
MENU - Alignment - Reset at Home
Dabei wird das Alignment gelöscht und die Montierung in ihren Ausgangszustand zurückversetzt. Die Benutzung sollte vorher sorgfältig überdacht werden, da das gespeicherte Alignment unwiederbringlich gelöscht wird.
Informationen zum aktuellen Alignment findet man hier:
MENU - Alignment - Align info
Hier gibt die Montierung auch Auskunft darüber, wie die Ausrichtung der Polachse verbessert werden kann. So steht auf dem Terminal dann beispielsweise
To center pol ax move .07 Rt 0.05 Up
Der Vorteil beim Setup der Montierung über das OMS ist, dass ein deutlich präziseres Pointing-Modell erstellt werden kann, da nicht nur ein paar Sterne angefahren werden sondern, verteilt über den ganzen Himmel, bis zu 100 Sternfelder genutzt werden können. Die genaue Position dieser Sternfelder wird hierbei automatisch durch das sogenannte Plate Solving bestimmt. Zum Einsatz kommt bei uns die Software ModelCreator.
Die wichtigsten Einstellungen im Equipment-Tab wie z.B. Camera, Mount, Solver und Dome sollten bereits voreingestellt sein. Diese Einstellungen sind als Profil hinterlegt. Die vordefinierten Profile können aus dem Dropdown-Menü Profile ausgewählt werden. Durch einen Klick auf Profiles können die Profile bearbeitet und auch neue angelegt werden. Durch Klicken auf die Connect
-Buttons bei Camera, Mount und Dome können die entsprechenden Geräte mit dem ModelCreator verbunden werden. Bei der Kamera ist darauf zu achten, dass die Kamera zuvor in MaxIm DL
verbunden wird, da ModelCreator sich die Daten vor dort holt.
Als nächstes können die Punkte gesetzt werden, an denen ModelCreator Aufnahmen des Himmels erstellen wird. Es bietet sich an die eine minimale Höhe für die Punkte über dem Horizont (Min. Alt
) zu setzen, da Punkte zu nahe am Horizont, aufgrund des langen Lichtweges durch die Atmosphäre, keinen Sinn machen. Es hat sich gezeigt, dass eine minimale Höhe von wenigstens 15° erforderlich ist. Des Weiteren hat es sich bewährt die Option Equal az spacing
zu aktivieren um eine optimale Verteilung der Punkte zu erzielen. Aktiviert man auch noch die Option Show number
wird auch die Reihenfolge angezeigt in der die Punkte abgearbeitet werden. Anschließend kann man auf Generate klicken, um die Punkte zu erzeugen. Anschließend kann man dann noch auf Sort-EW klicken um die Punkte von Ost nach West zu sortieren. Dies reduziert signifikant die Zeit, die die Montierung zum schwenken benötigt. Für unser finales Pointing-Modell benutzen wir in der Regel bis zu 100 Punkte. Hierfür setzen wir normalerweise Points per row
und Rows
auf jeweils 10. Zusätzlich können noch 3 Basispunkte (Base Points
) gewählt werden. Hierfür die entsprechende Punkte mit der Maus anklicken.
Es hat sich bewährt die Belichtungszeit für Punkte nahe am Horizont zu erhöhen, da dort die Airmass sehr stark ansteigt und ansonsten nicht genug Objekte identifiziert werden können. Für Punkte in der Milchstraße wiederum kann es passieren, dass keine Lösung durch das Plate Solving erzielt werden kann, da sich dort scheinbar zu viele Sterne befinden. Hier kann es Abhilfe schaffen die Belichtungszeit zu reduzieren. Die Belichtungszeit kann über den Tab Control angepasst werden. Hier sollte auch eine Slew settle time
von 3s und die Brennweite des Teleskos (Focal Length
) gesetzt werden.
Anschließend kann die Kalibration gestartet werden, indem man auf Run klickt. Vorher sollte noch sichergestellt werden, dass die Optionen Clear exsisting alignment
und Sync align
aktiviert sind. Anschließen fährt ModelCreator die Montierung nacheinander zu den einzelnen Punkten, macht dort eine Aufnahme, startet PlateSolve, sucht mit dessen Hilfe nach den genauen Koordinaten des Sternfelds, benutzt diese Lösung um das Pointing-Modell zu verbessern und macht anschließend mit dem nächsten Punkt weiter.
PlateSolve identifiziert die Sterne in dem jeweiligen Sternfeld und vergleicht deren Position mit Sternkatalogen. Hierbei wird, ausgehend von den Koordinaten, die das Teleskop geliefert hat, spiralförmig nach außen gesucht. In dem Beisiel oben (in der Mitte) war bereits der erste Versuch erfolgreich und das Sternfeld wurde erfolgreich identifiziert. Wenn das Pointing-Modell noch nicht so gut ist wie in diesem Beispiel hier, was in der Regel der Fall ist wenn ein komplett neues Pointing-Modell erstellt wird, kann es durchaus einige Iterationen dauern, bis das Sternfeld identifiziert wird. Wenn nach 99 Iteration das Sternfeld nicht gefunden wurde, wird die Iteration abgebrochen und ModelCreator geht ohne Änderungen zum nächsten Punkt weiter.
Kommt noch…
Periodic Error Correction (PEC) ermöglicht es die Nachführgenauigkeit der Montierung zu verbessern, in dem der periodische Fehler des Schneckenantriebs berücksichtigt wird. Dieser Fehler hat in der Regel eine Periode von ungefähr 3.3 Minuten, wobei die PEC aber auch kürzere Perioden korrigieren kann. Der durch den Schneckenantrieb verursachte Fehler in der Nachführung ist unerheblich solange man nur mit dem Okular beobachtet, sollen aber lange Belichtungen mit den CCDs durchgeführt werden ist eine Korrektur dieser Ungenauigkeit unerlässlich.
Damit die PEC ordnungsgemäß arbeiten kann muss diese zuerst kalibriert werden. Hierfür ist es nötig die Montierung mit Informationen über die Abweichungen von der idealen Nachführung zu versorgen. Dies kann z.B. dadurch erfolgen indem ein heller Stern mittig im Okular zentriert und anschließend mit der Handsteuerung über einen gewissen Zeitraum dort gehalten wird. Es bietet sich jedoch an dies mittels der Autoguidefunktion der CCD-Kameras durchzuführen, da hiermit eine höhere Präzision erreicht werden kann. Es bietet sich an, dass Training der PEC direkt über das Handterminal zumachen. Aufgerufen wird der Trainingsalgorithmus der PEC mittels:
Drive -> A-PEC control -> A-PEC Training
Anschließend kann man den Zeitraum wählen über den das Anlernen des periodischen Fehlers erfolgen soll. Zur Auswahl stehen 15, 30 oder 60 Minuten. Je länger dieser Zeitraum ist desto besser ist die erzielte Korrektur des periodischen Fehlers. Nach Ablauf des Anlernzeitraums wird aus den gewonnenen Daten die nötige Korrektur für die Antriebe der beiden Achsen berechnet und die PEC automatisch aktiviert.
ACHTUNG: AN DEN SCHRAUBEN SIND JEWEILS NUR KLEINSTE VERÄNDERUNGEN NÖTIG!
Nicht anfassen und immer schön nach der Beobachtung den Deckel auf das Teleskop machen damit sich nicht unnötig viel Staub auf der Schmidtplatte sammelt! Besonders im Herbst und Winter bietet es sich an die Taukappe zu verwenden, um unnötige Kondensation vorzubeugen.
Von Zeit zu Zeit müssen die Schmidtplatten unsere Schmidt-Cassegrain-Teleskope gereinigt werden. Dies ist ein diffiziler Prozess, da man hierbei um jeden Preis vermindern muss, dass die Schidtplatte z.B. durch Kratzer beschädigt wird.
Die folgenden Materialien werden benötigt:
Vorgehensweise:
Für die Reinigung des Spiegels müssen im Prinzip die gleichen Schritte durchgeführt werden wie für die Reinigung der Schmidtplatten bei den Schmidt-Cassegrain-Teleskopen mit folgenden Ausnahmen:
Zusätzlich benötigte Materialien:
Änderungen bei der Vorgehensweise:
Eine Zusammenstellung der Problemlösungen zu bekannten Fehlerquellen haben wir auch.